Aufbau und Befestigung eines Implantats

Zahnarzt Dr. Philipp in München Berg am Laim

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Sebastian Philipp - jameda.de

Mithilfe von Zahnimplantaten lassen sich Brücken, Kronen und anderer Zahnersatz vergleichsweise einfach und komfortabel einsetzen. Dabei bleibt der Kieferknochen erhalten, der sich ansonsten aufgrund fehlender Notwendigkeit (Form follows Function) abbauen würde, zusätzlich werden vorhandene unbehandelte Zähne durch Implantate geschont, da keine Bearbeitung anderer Zähne notwendig ist. Implantate eignen sich sowohl für das Schließen von Einzelzahnlücken und größerer Zahnlücken als auch für die Versorgung bei einem vollständig zahnlosen Kiefer. Statt loser Prothesen können wir mithilfe der künstlichen Zahnwurzel einen langlebigen Zahnersatz realisieren, der durch seine Ästhetik und ein festes Bissgefühl überzeugt. Das ist der speziellen Befestigung der Implantate zu verdanken, die den sicheren Halt des Zahnersatzes gewährleistet.

Aufbau eines Implantats

Zahnimplantate sind in verschiedenen Varianten erhältlich, die sich unter anderem in ihrem Aufbau unterscheiden.

Eher selten sind einteilige Zahnimplantate, bei denen Implantatkörper und Stützpfeiler (Abutment) serienmäßig aus einem einzigen Teil produziert werden. Sie eignen sich zum Beispiel für Zahnersatz bei sehr engen Zahnlücken, haben aber den Nachteil, dass sie weniger flexibel einsetzbar sind.

Am häufigsten kommen dreiteilige Implantate zum Einsatz, die aus einem Implantatkörper, einem Implantataufbau oder Stützpfeiler (Abutment) und dem sichtbaren Zahnersatz bestehen. Sie lassen sich sehr gut befestigen und sind deshalb besonders geeignet, um Einzelkronen oder Implantatbrücken zu tragen. Sowohl aus funktionaler als auch aus ästhetischer Sicht sind diese Implantate dem natürlichen Zahn so ähnlich, dass sie sich auf Anhieb kaum unterscheiden lassen.

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Der Implantatkörper

Der Implantatkörper besitzt einen runden Querschnitt und die Form einer Schraube. Das Ende ist – je nach Variante – entweder gerade oder schräg und kann dementsprechend optimal in den Kiefer eingepasst werden. Die Kegelform des Implantatkörpers kann ebenfalls je nach Modell variieren. Ganz simpel gesprochen entspricht der Implantatkörper einem Dübel, den man in die Hauswand (Knochen) in ein zuvor gebohrtes Loch einbringt, um dann eine Schaube (Abutment) in den Dübel zu drehen, um z.B. ein Bild (Zahnersatz) daran aufzuhängen, nur mit dem Unterschied, dass der echte Dübel seinen Halt durch die Spreizung beim Eindrehen der Schraube erhält, das Implantat aber mit dem Knochen verwächst.

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Der Implantataufbau / Stützpfeiler

Zwischen dem Implantatkörper und dem sichtbaren Zahnersatz befindet sich der sogenannte Stützpfeiler (Abutment). Er ragt aus dem Zahnfleisch heraus und dient der Befestigung der Zahnkrone. Der Stützpfeiler lässt sich individuell gestalten und somit sehr genau auf die Situation des Patienten anpassen. Durch die präzise Gestaltung des Abutments lässt sich der Zahnersatz optimal im Mund positionieren – die beste Voraussetzung für ein ideales Kauen. Auf den Stützpfeiler lässt sich auch eine herausnehmbare Prothese befestigen. Hierfür werden zum Beispiel an Prothese und Abutment kleine Druck- oder Kugelknöpfe befestigt.

Der sichtbare Zahnersatz

Einen ästhetischen sichtbaren Zahnersatz (Fachausdruck: Suprakonstruktion) zu etablieren, ist das Ziel der Implantologie. Er bildet den Abschluss des Zahnimplantats und kann aus einer Brücke, Krone oder (Teil-)Prothese bestehen.

Hinweis: Streng genommen bezeichnet der Begriff “Implantat” nur den Implantatkörper, also den Teil, der als künstliche Zahnwurzel im Kieferknochen befestigt wird. Im alltäglichen Sprachgebrauch hat es sich jedoch eingebürgert, den Begriff “Implantat” für die gesamte Konstruktion zu verwenden.

Welches Material eignet sich für Implantate?

Damit die Implantate gut in den Kieferknochen einheilen und eine stabile Basis zur Befestigung des Zahnersatzes bilden können, müssen sie aus einem besonderen Material bestehen. Zur Wahl stehen Implantate aus Titan oder Keramik. Beide Materialien sind sehr gut verträglich und haben darüber hinaus spezifische Vorteile:

Bei Keramik-Implantaten können an bestimmten Bereichen des Implantats besonders glatte Oberflächen durch einen Glanzbrand hergestellt werden, an der Bakterien nicht anhaften können. Dieser Effekt ist aber im Vergleich zu hochglanzpolierten Titanoberflächen nicht allzu groß. Außerdem lassen sich Implantate aus Keramik farblich an die Farbe der Zähne anpassen, was für Patienten mit sehr dünnem Zahnfleisch von Vorteil sein kann – insbesondere wenn ein Zahn im vorderen Bereich ersetzt werden muss und somit die ästhetischen Anforderungen besonders kompliziert sind.

Allerdings ist Keramik nicht so elastisch und stabil wie Titan. Da Keramik als Werkstoff eine kristalline Molekülstruktur besitzt, können feine Implantatstrukturen nicht hergestellt werden, weil diese unter Belastung einfach abbrechen. Anders bei Titan, welches als Metall immer eine gewisse Elastizität und Verformbarkeit besitzt und somit die Herstellung detaillierterer Oberflächen möglich ist und eine starke Verbindung mit den Knochenzellen eingeht und so auch langfristig eine optimale Basis für den Zahnersatz darstellt. Weitere Vorteile von Titan sind seine geringe Wärmeleitfähigkeit und seine bedingte Durchlässigkeit von Röntgenstrahlen.

Wie wird ein Zahnimplantat befestigt?

Damit das Implantat in den Kieferknochen eingesetzt und dort einen stabilen Halt finden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört vor allem, dass ausreichend Knochen vorhanden ist, der das Implantat tragen kann. Darüber hinaus darf keine Entzündung oder andere Zahnerkrankung vorliegen und auch der allgemeine Gesundheitszustand der Patienten muss gut sein, sodass sie für einen chirurgischen Eingriff geeignet sind. Wenn all das zutrifft, steht dem Einsetzen eines Implantats in den Kieferknochen nichts mehr im Wege.

Das Setzen der Implantate erfolgt unter Betäubung. In der Regel reicht hierfür eine lokale Betäubung aus. In manchen Fällen ist auf Wunsch auch eine Sedierung mit Lachgas möglich, bei der Patienten zwar bei vollem Bewusstsein, aber nachhaltig entspannt sind. Für Angstpatienten kann gegebenenfalls eine Vollnarkose sinnvoll sein.

Wenn die Betäubung wirkt, kann der Eingriff beginnen. Zunächst muss der Kiefer freigelegt werden. Dies geschieht über einen kleinen Schnitt in das Zahnfleisch an der entsprechenden Stelle.

Damit das Implantat später den Zahnersatz sicher und stabil tragen kann, muss es sehr präzise platziert werden. Deshalb kommen hier in der Regel sogenannte Bohrschablonen zum Einsatz, die individuell angefertigt werden und das Implantat genau in die Position bringen, die dafür vorgesehen ist.

Ist die Bohrschablone angelegt, wird in dem Knochen der Platz für das Implantat geschaffen. Implantatkörper sind in verschiedenen Größen erhältlich. Die meisten Implantatkörper sind zwischen 7-15 Millimeter lang und haben einen Durchmesser von 3,75 bis 6,0 Millimeter. Je nachdem, wie groß der geeignete Implantatkörper ist, muss ein entsprechend großer Hohlraum im Kieferknochen präpariert werden.

Hierzu werden spezielle Bohrer unterschiedlicher Größe verwendet, wobei mit dem kleinsten begonnen und dann nacheinander mit den Bohrern aufsteigender Größe gearbeitet wird. Um den Knochen zu schonen, wird er dabei ständig mit einer sterilen Kochsalzlösung gekühlt. Das Bohren an sich ist nicht schmerzhaft, denn Knochen hat keine Nerven, sein Vibrieren ist dennoch zu spüren und über den Knochenschall zu hören.

Wenn der Knochen präpariert ist, kann der Implantatkörper rotierend in den Hohlraum eingebracht werden. Das Gewinde erleichtert diesen Vorgang und sorgt zugleich für einen stabilen Halt, selbst wenn die Knochenqualität nicht perfekt ist.

Dazu trägt auch die Oberfläche des Implantatkörpers bei, denn sie interagiert mit den knochenbildenden Zellen im Knochen. Titanimplantate haben absichtlich eine rauere Struktur. Denn diese fördert die Knochenneubildung und erhöht somit die Stabilität des Implantats im Kieferknochen.

Nach der Befestigung des Implantats kann die Einheilung beginnen. In dieser Phase, die mehrere Monate lang dauert, verwächst das Implantat mit dem Knochen. Das garantiert nicht nur einen stabilen Halt, sondern auch eine lange Haltbarkeit, die – bei optimaler Pflege – mehrere Jahrzehnte andauern kann.

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Kann es beim Einsetzen des Implantats zu Komplikationen kommen?

Sehr selten, aber möglich ist, dass bei dem Einbringen des Implantats Nerven oder andere Strukturen beschädigt werden. Eine weitere mögliche Komplikation ist, dass das Implantat nicht gut einheilt bzw. die Wunde über den Implantaten nicht gut zuheilt.

Darüber hinaus besteht – wie bei allen chirurgischen Eingriffen – nach dem Einsetzen eines Implantats das Risiko einer (bakteriellen) Infektion, die im ungünstigen Fall auf den Kieferknochen übergehen kann. Dieses Risiko lässt sich durch eine sehr sorgfältige Mundhygiene minimieren.

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Welcher Zahnersatz lässt sich auf dem Implantatkörper befestigen?

Implantate können sowohl zur Versorgung mit festsitzendem (z. B. Krone, Brücke) als auch herausnehmbaren Zahnersatz (z. B. Prothese) verwendet werden. Welche Versorgung die beste ist, ist individuell höchst unterschiedlich und hängt von den Ergebnissen einer umfassenden Diagnostik und der Beratung durch den Zahnarzt ab. Wichtig für die Entscheidung ist vor allem der aktuelle Zahnstatus und der Bedarf (von der einzelnen Zahnlücke bis hin zum komplett zahnlosen Kiefer) aber auch, ob der Zahnersatz für den Oberkiefer oder Unterkiefer oder beides benötigt wird. Und nicht zuletzt ist die Entscheidung für einen implantatgetragenen Zahnersatz immer auch eine Kostenfrage, die einen Einfluss auf die Wahl des Zahnersatzes hat.

Kronen und Brücken lassen sich entweder auf einzelnen Implantatpfeilern bzw. Einzelzahnimplantaten oder aber über eine längere Spanne im Kiefer befestigen. Letzteres setzt ausreichend viel Kieferknochen voraus und erfordert mehrere Implantate. Für eine erfolgreiche und vor allem langfristige Versorgung ist eine konsequente Mundhygiene und eine regelmäßige professionelle Reinigung und Implantatpflege unbedingt erforderlich.

Auch Prothesen lassen sich über Implantate befestigen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie bekommen einen sicheren Halt und verbessern als gaumenfreier Zahnersatz das Geschmacksempfinden und die Aussprache. Auch ein kräftiges Zubeißen ist dank stabilem Zahnimplantat wieder problemlos möglich. All das verbessert die Lebensqualität der Patienten erheblich.

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Wie werden Kronen oder Brücken auf dem Implantat befestigt?

Wenn die Einheilung des Implantats abgeschlossen ist, müssen die Implantate wieder freigelegt werden. Hierzu reicht ein kleiner Schnitt aus. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten, den Zahnersatz zu befestigen: verschrauben oder zementieren.

Bei der Verschraubung wird der Zahnersatz mit einer Schraube auf dem Implantat befestigt. Das Abutment und der Zahnersatz ist dafür bereits im Labor miteinander verbunden worden. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass der Zahnerstaz bei Bedarf wieder entfernt werden kann, ohne dass er dabei zwingend beschädigt wird. Das heißt, im Notfall kann der Zahnersatz abgenommen und außerhalb des Mundes erneut bearbeitet werden. Da bei der Befestigung auch nicht mit Zement gearbeitet wird, besteht auch nicht die Gefahr, dass Materialreste am Rand von Abutment und Zahnersatz verbleiben könnten, die, wenn unbemerkt über mehrere Wochen hinweg, das Risiko einer lokalen Entzündung erhöhen. Andererseits muss der Schraubenkanal an einem ästhetisch unsensiblen Platz enden können, denn der Verschluss des Schraubenkanals ist trotz spezieller Füllungmaterialien farblich immer etwas zu erkennen.

Bei der Zementierung wird dagegen erst ein Aufbau (Abutment) in den Implantatkörper eingesetzt, der dann den Zahnersatz trägt. Dieser Aufbau wird auf das Implantat geschraubt und auf dieses wird dann die Krone zementiert. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich die Befestigungsschraube nicht lockern kann und dass kein Schraubenkanal zu sehen ist, der möglicherweise die Ästhetik beeinträchtigt. Außerdem erlaubt die Zementierung eine größere Gestaltungsfreiheit der Aufbauten. Es gibt inzwischen auch Zementarten, die sich im Bedarfsfall wieder lösen lassen. Das erlaubt den Zugriff auf das Implantat, ohne dass die Krone zwingend zerstört werden muss.

Wie werden herausnehmbare Prothesen auf dem Implantat befestigt?

Eine für den Patienten sehr angenehme Alternative zu einer herkömmlichen Vollprothese ist die implantatgetragene Vollprothese, die weiterhin eine herausnehmbare Variante von Zahnersatz bleibt, jedoch die Prothese nicht mehr auf der beweglichen Schleimhaut lagert, sondern durch die Implantate eine unbewegliche Befestigung erhält und nicht mehr bei Kaudruck auf dem Kiefer hin und her rutscht. Die Prothese ist auch weiterhin herausnehmbar und kann unter Sicht, außerhalb des Mundes einfach gereinigt werden, was vor allem im Alter eine große Erleichterung darstellt. Voraussetzung hierfür ist ein ausreichend großer, das heißt breiter und hoher, Kieferknochen.

Herausnehmbare implantatgetragene Prothesen lassen sich auf verschiedene Weisen befestigen: über Druckknöpfe, Stege oder Kronen. Jede Variante hat ihre Vorteile, sodass im Einzelfall zu entscheiden ist, welche Variante die optimale Methode ist.

Die Druckknöpfe verleihen der Prothese einen festen Halt. Das eine Element wird auf dem Implantat angebracht, das dazugehörige Gegenstück in der Prothese befestigt. Diese Befestigungsmethode ist kostengünstig und einfach in der Handhabung. Auch die Reinigung ist sehr einfach. Allerdings entsprechen die Druckknöpfe nicht immer den ästhetischen Ansprüchen der Patienten.

Eine Alternative sind Stegprothesen, die häufig im Unterkiefer zum Einsatz kommen. Hierbei wird ein Steg auf den Implantaten verschraubt, der genau in eine Rille passt, die in die Prothese eingearbeitet ist. Diese Einarbeitung muss individuell erfolgen und ist technisch vergleichsweise aufwendig und damit auch teurer. Außerdem dauert dieses Verfahren länger, weil mehr Behandlungsschritte erforderlich sind (Abformung, Anprobe Steg, Anprobe Steg und Prothese, Fertigstellung).

Den höchsten Komfort bietet ein herausnehmbarer Zahnersatz, wenn er an Kronen befestigt wird. Eine solche herausnehmbare Brücke sorgt für einen sehr sicheren Halt und damit einen guten Biss und hohen Kaukomfort. Viele Patienten schätzen bei dieser Variante besonders, dass es hier keine Gaumenabdeckung gibt und der Zahnersatz einfach zu pflegen ist. Da die Brücke individuell geformt wird, erfüllt sie hohe ästhetische Ansprüche, ist allerdings auch in der Herstellung sehr zeit- und kostenintensiv. Sobald die Einheilung der Implantate abgeschlossen ist, setzt der Zahnarzt kleine Kronen auf die Implantate. Diese Kronen sehen nicht aus wie ein Zahn, sondern sind einzig nach funktionalen Aspekten gestaltet, sodass eine gemeinsame Einschubrichtung hergestellt werden kann. Über diese Primärkronen wird eine vom Zahntechniker angefertigte Brücke aus Metall oder Kunststoff geschoben, sodass die Primärkronen ganz in der Brücke verschwinden und nicht mehr sichtbar sind. Damit die Brücke perfekt sitzt, sind mehrere Termine zur Anprobe erforderlich.

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